Minigolf Mühlematt Dietikon

wo Baukultur sportlich bespielt wird

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Minigolfclub Mühlematt
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8953 Dietikon
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Eine Minigolfanlage mit baukultureller Wichtigkeit

Im Juni 2018 wurde die Minigolfanlage Mühlematt von der Zürcher kantonalen Denkmalpflege inventarisiert.

Auszug aus dem Inventarblatt: 

Schutzbegründung 

Die Minigolfanlage Mühlematt ist ein wichtiger sozial- und kulturgeschichtlicher Zeuge für die Etablierung des Minigolfs als eine beliebte Sportart und Freizeitbeschäftigung der 1950er und 1960er Jahre in Europa. Sie wurde 1969 nach dem System «Bongni» erstellt. Der Genfer Gartenarchitekt Paul Bongni schuf 1953 mit der Patentierung seines normierten Systems neue Voraussetzungen für den Minigolf als Wettkampfsport: Sie ermöglichten an unterschiedlichen Orten Anlagen mit identischen Spielbedingungen. Die erste Anlage des Systems «Bongni» entstand 1954 in Ascona; Ende jenes Jahres gab es bereits 18 Anlagen in der Schweiz. Trotz der relativ späten Erstellungszeit ist die Minigolfanlage in Dietikon als eine der wenigen erhaltenen Anlagen im Kanton und mit ihrer bauzeitlich erhaltenen Substanz von hoher Bedeutung. Darüber hinaus hebt sich die Anlage durch ihre parkartige Gestaltung und ihre ortsprägende Topografie von anderen, zumeist ebenen Minigolfanlagen ab. Die einzelnen Pisten sind in den gewachsenen Boden des abfallenden Ufers des Marmori-Weihers hineingebaut und fügen sich wie selbstverständlich in die natürliche Topografie ein. Eine pointierte, auf die Anlage abgestimmte Baumpflanzung von schattenspendenden Grosskoniferen verleiht der Minigolfanlage ihren einzigartigen Charakter. Ihr überdurchschnittlicher Gestaltungsanspruch manifestiert sich augenfällig im Ineinander gehen und Verschmelzen von Anlage und Landschaft. 

 

Schutzzweck 

Substantieller Erhalt aller 18 Minigolfbahnen in ihrer Lage, Bauweise in Beton sowie der zugehörigen Ausstattungen, namentlich Pilzlampen, Metallständer mit Schreibunterlagen und Abfallbehälter. Substantieller Erhalt der parkartigen Bepflanzung sowie der bauzeitlichen Betonplatten und –stufen. Erhalt des Terrassenbereichs am Kioskgebäude. 

 

Kurzbeschreibung 

Situation/Umgebung 

Die Minigolfanlage liegt am südwestlichen Stadtrand an der nach Baltenschwil (AG) führenden Hasenbergstrasse. Die NS orientierte Anlage ist in den, gegen O abfallenden Uferbereich des angrenzenden Marmori-Weihers hineingebaut. Im Eingangsbereich steht ein einfaches, holzverschaltes Kassen-/ Kioskgebäude unter einem Pultdach. Die südöstlich angrenzende Terrasse des kleinen Cafés wird gegen SW von einem Schopf und Toilettenhäuschen begrenzt. Innerhalb der Anlage liegt der Kioskbereich auf dem topografisch höchsten Punkt, von wo aus das gesamte Spielfeld überblickt werden kann. Am Kassenhäuschen beginnt und endet jedes Spiel. 

 

Objektbeschreibung 

Die Minigolfanlage wurde als Normbahn nach dem Patent «Bongni» erstellt. Sie besteht aus 18 verschiedenen Pisten, die in ihrer Reihenfolge von 1 bis 18 einen geschlossenen Parcours ergeben. Jede Spielbahn ist 12 m lang und besitzt am Ende einen Zielkreis, in dessen Mitte ein zylindrisches Loch eingefügt ist. Einzig die «Weitschlagbahn» misst 25 m Länge, besitzt eine Rampe als erhöhten Abschlag und am Ende einen Fangzaun um einen im Durchmesser 7 m grossen Zielkreis. Die Pisten liegen so zueinander, dass sich ihre Zugangswege nie überschneiden. Sie sind durch Plattenwege verbunden, wobei das Abschlagfeld der Folgebahn benachbart zum Loch der vorigen Bahn liegt. Der Mindestabstand der jeweiligen End- und Anfangspunkte beträgt in der Regel 2–3 m. In der Minigolfanlage Mühlematt liegen die Spielbahnen teils weiter als üblich voneinander entfernt, wenn die Topografie des gegen den Weiher abfallenden Geländes dies erfordert. Die Pisten wurden in dreischichtiger Ortbetonbauweise ausgeführt. Der Beton ist rötlich eingefärbt und seine Oberfläche leicht poliert, sodass sich ein Terrazzo-Effekt einstellt. Rundeisen aus Aluminium umgeben die Banden der Pisten. Ein Grossteil der Hindernisse ist handgefertigt in Beton, worin Flusskiesel, Plastikrohre und Eisenrampen eingesteckt oder durchgeführt sind. Im Abschlagbereich jeder Piste steht eine metallene Pilzlampe, daneben ein Metallständer mit Schreibunterlage und kleinem Abfallbehälter (ursprünglich ein Aschenbecher). Die antikisierenden Sitzbänke mit gusseisernen Lehnen sind Ergänzungen jüngeren Datums. Wege und Treppen der Anlage und entlang der einzelnen Pisten sind aus Betonblockstufen mit den Massen 60 x 40 x 15 cm gefertigt. Eigens angefertigte trapezförmige Formsteine umgeben zusätzlich den Zielkreis. Als Blockstufe besitzt der Stein ein Schrittmass von ca. 35 x 15 cm. Die dem Belag hinzugefügten quadratischen Zementplatten sind jüngeren Datums. Die Pisten liegen in Rasenflächen und sind diskret in das bestehende, gegen NO abfallende Gelände eingefügt. Mehrere gross- oder breitkronige Koniferen stehen im Abschlagbereich als Schattenspender. Räumlich wirksame Sträucher bilden Kammern aus, in denen mehrere Pisten von der übrigen Anlage abgeschieden sind. Gehölzauswahl und Standort verleihen der Anlage einen parkähnlichen Charakter. Der fliessende Übergang der Gesamtanlage in das Ufer des Marmori-Weihers verstärkt den ländlichen Charakter des Orts und lässt das Gewässer als Teil der Spielanlage erscheinen. 

 

Baugeschichtliche Daten 

1969 Fertigstellung der Minigolfanlage «Mühlematt» 

2011 Renovation des Kassen- und Kioskgebäudes, Reparatur der Wege mit einzelnem Steinersatz, Steingärtchen 

 

Literatur und Quellen 

Bettina Hamilton-Irvine, Minigolfanlage Mühlematt: Noch 17 Jahre und dann ist Schluss, in: Limmattaler Zeitung vom 29.03.2011. 

Editorial in: Die Piste: Zeitschrift für den Minigolf-Sport, 1973, in: http://www.allesroger.de/piste73.pdf, Stand: 04.09.2018. 

 60 Jahre Minigolf Ascona – weltweit die erste genormte Anlage
Medienmitteilung, in: http://www.minigolfascona.ch/documents/jubilee.pdf, Stand 04.09.2018.